Zusammenfassung
Jeder zweite Makler (48 Prozent) verzeichnet eine steigende Nachfrage nach Immobilien auf dem Land oder in Randgebieten.
Am ehesten wünschen sich jüngere Paare unter 50 Jahren (47,9 Prozent) und Familien mit Kindern (42,7 Prozent) ein Leben im Grünen.
Mit 74,2 Prozent sind die günstigeren Immobilienpreise in ländlichen Gegenden der ausschlaggebende Faktor für einen Umzug.
Insbesondere während des durch die Corona-Pandemie bedingten Lockdowns haben viele Stadtbewohner ihre Sehnsucht nach ländlicher Idylle wieder oder sogar neu entdeckt. Doch hat die Corona-Krise tatsächlich bewirkt, dass Immobilien in Randgebieten oder auf dem Land unter Kaufinteressenten nun heißer begehrt sind?
Während eine knappe Mehrheit von 52 Prozent der befragten Makler keine erhöhte Nachfrage seitens der Interessenten nach Immobilien in Randgebieten oder auf dem Land sieht, halten 48 Prozent dagegen. Sie berichten von einer spürbar gestiegenen Nachfrage nach Objekten außerhalb der Städte, welche sie auf die Auswirkungen der Corona-Krise zurückführen.¹
„Beinahe jeder zweite unserer festangestellten Immobilienmakler erhält vermehrt Suchanfragen nach ländlich gelegenen Immobilien. Ein deutliches Indiz für den verstärkten Wunsch der Käufer nach mehr räumlicher Freiheit. Objekte ohne Außenflächen wie Balkon oder Garten lassen sich seit Beginn der Pandemie nur schwer vermarkten, was eine Trendwende hin zum Leben auf dem Land zusätzlich untermauert“, sagt Matthias Klauser, Chief Revenue Officer bei McMakler.
Lage und Preis werden als die wichtigsten Faktoren von Immobilienkäufern genannt. 50,7 Prozent der Makler geben an, dass Käufer bei der Immobilienbesichtigung vor allem auf den Faktor Lage achten. Im Gegensatz dazu sagen 42,2 Prozent, dass zuerst nach dem Preis gefragt wird. Ebenfalls Beachtung bei der Erstbesichtigung findet die Ausstattung. Diese macht allerdings nur 5,8 Prozent der Antworten aus.
Wer Kinder hat, will raus in die Natur. Das spiegelt sich auch in der erhöhten Nachfrage von Familien mit Kindern und jüngeren Paaren wider, die bald mit der Familienplanung starten wollen. Für ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind, ist die Nähe zur Stadt die bessere und komfortablere Option. Dort sind sie optimal an Einkaufsmöglichkeiten sowie medizinische Einrichtungen angebunden,“ so Klauser.
Als Hauptgrund für einen Umzug in ländlichere Gefilde gaben knapp Dreiviertel der befragten Immobilienmakler die günstigeren Quadratmeterpreise für Wohneigentum in den Randgebieten der Städte an. Auf den Plätzen zwei und drei rangiert mit 39,8 Prozent der Wunsch, die Kinder sollen im Grünen aufwachsen und mit 38,7 Prozent die Möglichkeit, dort ein größeres und schöneres Kaufobjekt zu erwerben. In 17,2 Prozent der Fälle ist die Zunahme von Home-Office-Optionen ein Grund, um ins Grüne zu ziehen.
„Seit Beginn der Pandemie lassen viele Unternehmen ihre Mitarbeiter von Zuhause arbeiten. Dadurch hat sich das Konzept HomeOffice vielerorts erprobt und bewährt, weshalb die meisten Unternehmen auch weiterhin an flexiblen Arbeitsplatzlösungen festhalten wollen. Käufer sollten jedoch genau prüfen, wie die Infrastruktur des neuen Heims auf dem Land ausgebaut ist. Besonders eine gut funktionierende Internetverbindung ist die Grundvoraussetzung für erfolgreiches Arbeiten von Zuhause. Ländliche Regionen weisen diesbezüglich oft Probleme auf“, bemerkt der Immobilienexperte von McMakler.
Nur 8,6 Prozent der Befragten nannten die verlorene Lust am Stadtalltag als Beweggrund für einen Umzug aufs Land, gefolgt von 4,3 Prozent, die dort ein geringeres Corona-Infektionsrisiko vermuten. Keiner der befragten Makler bestätigt berufliche Gründe für einen Umzug in die ländlichen Randgebiete. Doch wie sieht es auf der anderen Seite aus – bieten Eigentümer ihre Immobilie in Randgebieten oder auf dem Land aktuell eher zum Verkauf an als vor der Corona-Pandemie? Eine eindeutige Mehrheit von 73 Prozent der befragten Makler verneint diese Frage.
„Sollte das Interesse seitens der potenziellen Käufer nach Immobilien in ländlichen Gegenden weiter steigen, könnte es eine erhebliche Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage geben, was wiederum die Preise befeuert. Die Pandemie und deren Auswirkungen wirken hier wie ein zusätzlicher Treiber, denn der Wunsch nach den eigenen vier Wänden sowie nach mehr Frei- und Bewegungsräumen wird bei vielen Menschen weiterwachsen,“ vermutet Matthias Klauser von McMakler.
¹ [1] Die Online-Umfrage wurde von McMakler unter 247 Maklern des Unternehmens im Oktober 2020 durchgeführt.
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