Wieso Sie in Green Buildings investieren sollten
Letztes Update: 25.07.2022
Kaum ein Thema hat uns in den letzten Jahren so durchgehend begleitet wie die Nachhaltigkeit. Plastiktüten verschwanden nach und nach aus den Supermärkten und anstatt zu Plastikstrohhalmen zu greifen, nehmen wir heute lieber Alternativen aus Pappe, Glas oder Metall.
Sämtliche Branchen haben sich verändert, sogar vor dem Kapital- und Anlagemarkt machte die Nachhaltigkeitsbewegung keinen Halt. Sogenannte “grüne” Geldanlagen, wie beispielsweise nachhaltige ETFs oder Geldfonds, die in nachhaltige Projekte investieren, rücken zunehmend in den Fokus privater und institutioneller Investoren – auch auf dem Immobilienmarkt. “Grüne Immobilien” gewinnen gegenüber konventioneller Immobilien rasant an Popularität. Vor allem die strengen Regularien zum Klimaschutz seitens der Regierung und die steigenden Erwartungen von Mietern und Käufern fördern den Markt für nachhaltige Immobilien. Doch was hat es mit diesen “Green Buildings” auf sich? Ist die “grüne Bewegung” auf dem Immobilienmarkt nur ein kurzfristiger Hype, oder hat ein Investment in eine nachhaltige Immobilie tatsächlich Zukunftspotential?
Was sind Green Buildings?
Hinter dem Begriff “Green Building” oder “Grünes Gebäude” verbirgt sich ein besonders energiesparendes, ressourcenschonendes und kostengünstiges Gebäude. Konventionelle Immobilien sind für die Umwelt eine extreme Belastung. Beim Bau werden große Mengen an Ressourcen verbraucht, überschüssiges Baumaterial kann oft nicht wiederverwendet werden. Die Nutzung der Immobilie verursacht durch den hohen Energieverbrauch enorme Treibhausgasemissionen. Die Aufgabe eines Green Buildings ist es daher, diese Belastung für die Umwelt während des gesamten Lebenszyklus zu reduzieren.
Genau genommen, ist der Begriff “Grünes Gebäude” etwas irreführend. Das Wort “grün” deutet darauf hin, dass es sich bei einem solchen Gebäude hauptsächlich um eine besonders umweltfreundliche Immobilie handelt. Jedoch werden beim Bau einer grünen Immobilie auch soziale und ökonomische Aspekte berücksichtigt.
Green Buildings sollen beim Bau, während der Nutzungsphase und anschließend beim Rückbau so wenige Spuren wie möglich in der Umwelt hinterlassen. Das bedeutet, dass ein Green Building besonders ressourceneffizient gebaut und genutzt werden kann. Green Buildings können besonders gut in die Umgebung integriert werden und beim Bau wird sowohl auf die Nachbarn als auch auf die Wohn- und Arbeitsverhältnisse der Bewohner geachtet.
Green Buildings – ein wachsender Markt
Der Markt für Green Buildings wächst schnell. Allein im Jahre 2021 wurden rund 12,4 Milliarden Euro mit nachhaltigen Gebäuden erzielt.
Dies liegt insbesondere daran, dass die Nachhaltigkeitsbewegung die Erwartungen von sämtlichen Stakeholdern auf dem Immobilienmarkt verändert. Mieter scheuen die hohen Energiekosten und die CO₂-Steuer und achten daher vermehrt auf Nachhaltigkeitskriterien, wie etwa die Energieeffizienz des Gebäudes.
Auch Investoren zieht es in Richtung nachhaltiger Immobilien: Ein Renditeobjekt sollte nicht an Wert verlieren und möglichst lange Gewinn erwirtschaften. Nicht-energieeffiziente Gebäude verlieren an Wert oder müssen alle paar Jahre saniert werden. Sie lassen sich schwer an Mieter und Käufer vermarkten. Bei grünen Immobilien besteht dieses Problem nicht: Sie verlieren nicht an Wert und versprechen hohe Renditen.
So erkennen Sie ein Green Building
Bis heute gibt es keine einheitlichen Standards, nach denen Gebäude als nachhaltig oder nicht klassifiziert werden können. Während einige Projektentwickler hauptsächlich ein energieeffizientes Gebäude als nachhaltig bezeichnen, spielen für andere auch soziale Kriterien eine Rolle. Deswegen lassen sich Green Buildings nicht immer sofort auf den ersten Blick erkennen.
Für viele Käufer und Mieter spielt deswegen eine Zertifizierung der Immobilie bei der Entscheidungsfindung eine wichtige Rolle. Eine Zertifizierung ist das prominenteste Erkennungsmerkmal eines nachhaltigen Gebäudes. Da Mieter und auch Investoren zunehmend Wert auf nachhaltige Gebäude legen, ist es für Projektentwickler mittlerweile zu einem absoluten Muss geworden, ein nachhaltiges Gebäude auch zertifizieren zu lassen.
In Deutschland gibt es drei anerkannte Zertifizierungssysteme zur Beurteilung der Nachhaltigkeit einer Immobilie: das deutsche Zertifikat der DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e. V) und die amerikanischen und britischen Zertifikate LEED und BREEAM. Die verschiedenen Zertifizierungssysteme enthalten jeweils eine Sammlung an bestimmten Kriterien, anhand welcher Immobilien auf ihre Nachhaltigkeit bewertet werden. Für jedes Kriterium werden Punkte vergeben, die je nach Zertifizierungssystem unterschiedlich gewichtet werden. Je nach erreichter Punktzahl gibt es Abstufungen innerhalb des Siegels. Besonders nachhaltige Immobilien erhalten das goldene Gütesiegel als höchste Auszeichnung.
Nachhaltigkeitszertifikate helfen Investoren bei der Entscheidungsfindung, da sie die unterschiedlichen Immobilien miteinander vergleichbar machen und Verbesserungspotenziale aufweisen.
Auch mithilfe von ESG-Kriterien lassen sich Green Buildings erkennen. Hinter dem Begriff verbirgt sich das Wort “Environmental Social Governance”. Die ESG-Kriterien werden von der EU definiert und zur Evaluation der unternehmerischen Sozialverantwortung genutzt. Dies gilt auch für Immobilien.
Wieso Sie in Green Buildings investieren sollten
Nachhaltigkeit ist ein Thema, das die Immobilienbranche noch lange begleiten wird. Käufer müssen jederzeit damit rechnen, dass sich die Nachhaltigkeitsstandards verschärfen werden. Ein Investitionsgut sollte deshalb so gestaltet sein, dass es in 10 oder auch 15 Jahren noch marktfähig ist. Für nachhaltige Immobilien ist deswegen eine deutlich bessere Entwicklung als für konventionelle Immobilien zu erwarten.
Nachhaltige Objekte werden nach strengen Klimaschutzvorgaben gebaut. Green Buildings entsprechen meist schon den höchsten Nachhaltigkeitstandards. Auch wenn sich die Klimaschutzregularien für den Gebäudesektor erneut verschärfen, müssen sie weder saniert werden, noch verlieren sie, anders als konventionelle Immobilien, an Marktwert. Grüne Immobilien werden somit auch viele Jahre später noch den Anforderungen von Mietern und Käufern gerecht werden. Dies macht sie gegenüber konventioneller Immobilien besonders zukunftssicher.
Anders als konventionelle Immobilien werden grüne Immobilien im Laufe der nächsten Jahre eine Wertsteigerung erleben. Die Energieeffizienzstandards erhöhen sich regelmäßig. Bis 2025 soll das Energieeffizienzhaus 40 bei Neubau und 70 bei Bestandsimmobilien zum Standard werden, wodurch auch Käufer und Mieter sich hauptsächlich nach zukunftssicheren nachhaltigen Immobilien umschauen werden. Für Investoren grüner Immobilien ist dies ein klares Plus: Erhöhte Nachfrage verbessert den Marktwert der Immobilie, erhöht das Vermarktungspotenzial und wirkt sich positiv auf die Mietrendite aus. Ebenfalls kann die Immobilie anschließend zu einem Profit weiterverkauft werden.
Green Buildings: Der Weg in die Zukunft
Die Immobilienbranche hat sich mit der Nachhaltigkeit lange Zeit schwergetan. Investoren waren hauptsächlich an der Rendite der Anlageobjekte interessiert, Nachhaltigkeit spielte, wenn überhaupt, nur eine nebensächliche Rolle. Doch mit den veränderten Marktbedingungen, den schärferen Regularien und höheren Anforderungen von Mieterinnen und Mietern hat sich das Blatt endlich gewendet. Nachhaltige Immobilien sind das Investitionsgut der Zukunft. Nicht nur verringern sie den ökologischen Fußabdruck des Gebäudesektors, sondern versprechen auch profitablen Weiterverkauf, hohe Mietrenditen und Inflationsschutz für den Investoren. Genau wie die Nachhaltigkeitsbewegung sind auch nachhaltige Immobilien kein kurzfristiger Hype, sondern bieten langfristige Lösungen für die Umwelt, für Investoren und Mieter.