Grundstück finden – Das sollten Bauherren beachten
Letztes Update: 14.06.2021
Der Entschluss ist gefasst: Ein Eigenheim soll gebaut und nach den eigenen Wünschen gestaltet werden. Doch bevor Sie sich Gedanken über die Wandfarbe des Hauses machen, gilt es, das passende Grundstück zu finden. Neben der Lage spielt vor allem die Kostenfrage in die Entscheidung für ein Baugrundstück hinein. Enrico Korsch von McMakler weiß, worauf es bei einer erfolgreichen Grundstücksuche ankommt.
Das Wichtigste vorab: Finanzierung klären
Das kleine Landhaus im Grünen oder die chice Stadtvilla mit Garten – jeder Bauherr hat eigene Vorstellungen davon, wie seine Traumimmobilie aussieht. Bevor Sie sich den Grundriss ausmalen, sollten Sie abklären, wie Sie das Bauvorhaben und das zugehörige Grundstück finanzieren möchten: „Noch bevor Sie damit beginnen, ein Grundstück zu suchen, ist eine realistische Budgetplanung essenziell. Nur dann wissen Sie, welche Wünsche Sie sich wirklich leisten können“, so Enrico Korsch von McMakler.
Wenn Sie sich darüber im Klaren sind, wie viel Geld Sie für Grundstück, Hausbau und Nebenkosten ausgeben möchten, können Sie auch erwägen, wie viel Budget Sie über eine Finanzierung einholen müssen. Wenden Sie sich dazu so früh wie möglich an Ihren Bankberater, um eine realitätsnahe, vorausschauende Planung zu entwerfen und die Finanzierung abzuklären. Bei allen Fragen rund um das Thema Finanzierung steht Ihnen außerdem unser Team von McFinance zur Verfügung!
Grundstück für den Hausbau finden – auf die Lage kommt es an
Die Finanzierung steht, jetzt geht es daran, freie Grundstücke zu finden. Bevor Sie Angebote durchforsten und Besichtigungen terminieren, notieren Sie sich auf einer persönlichen Checkliste, welche Ansprüche das Grundstück erfüllen sollte, zum Beispiel:
gute Anbindung an Einkaufsmöglichkeiten
annehmbare Länge des Arbeitsweges
Nähe zur Kita oder Schule der Kinder
fußläufig zu erreichende Grünflächen wie Park oder Wald
Überlegen Sie sich genau, in welchen Belangen Sie eventuell Abstriche machen könnten und welche Punkte Must-haves für Sie sind. Ein günstiges Grundstück zu finden, kann Freude bereiten. Diese wird jedoch schnell getrübt, wenn Sie dafür jeden Tag über zwei Stunden Arbeitsweg auf sich nehmen müssen.
Verschiedene Möglichkeiten, das optimale Baugrundstück zu finden
Wer sich über seine Bedürfnisse und die genauen Vorstellungen vom Grundstück klar geworden ist, kann nun mit der Suche starten. Es gibt verschiedene Vorgehensweisen, die künftige Bauherren in Betracht ziehen können:
Immobilien-Online-Portale durchsuchen: Mittlerweile existieren im Internet zahlreiche Plattformen, die freie Grundstücke listen. Viele bieten Suchmasken an, in denen Sie Faktoren wie Lage, Größe oder Preisvorstellungen vorab eingeben können. Gleichzeitig bietet es sich an, die Anzeigenseiten regionaler Zeitungen im Blick zu behalten.
Bei Kommunen und Gemeinden anfragen: Wenden Sie sich an das zuständige Bürgeramt oder Rathaus, um sich nach bebaubaren Flächen oder einer geplanten Erschließung von neuen Baugebieten zu erkunden. Sind diese vorhanden, bitten Sie darum, den fertigen Bebauungsplan einsehen zu dürfen und bekunden Sie frühzeitig Ihr Interesse an einem passenden Grundstück. Des Weiteren ist das Amtsgericht eine gute Adresse, um ein Grundstück zu finden: Hier werden Zwangsversteigerungen von Grundstücken und Immobilien vorgenommen – meist weit unter dem Verkehrswert.
Makler beauftragen: Neben Immobilien bieten Immobilienmakler oftmals eine Auswahl an Baugrundstücken an oder begeben sich für Sie auf die Suche nach etwas Passendem.
Bauträger in Betracht ziehen: Anbieter von Fertighäusern stellen häufig ein Grundstück zur Verfügung, welches Sie zusammen mit dem Fertighaus erwerben können.
Verwandte, Freunde und Kollegen mit ins Boot holen: Nicht jedes Baugrundstück, das verkauft werden soll, ist (bereits) öffentlich ausgeschrieben. Auch unbebaute Flächen in der Nachbarschaft sind gute Anhaltspunkte. Bitten Sie Freunde und Bekannte, die Augen und Ohren offen zu halten.
Wer entschlossen ist, ein Grundstück zu finden, sollte sich im Klaren sein, dass das Traumgrundstück selten von heute auf morgen aufgespürt wird: „Wichtig ist es, für die Suche genug Zeit einzuplanen und nicht ungeduldig zu werden. Der Kauf eines Grundstücks ist nichts, was Sie überstürzt angehen sollten. Stehen Ihnen verschiedene Optionen offen, besprechen Sie diese in Ruhe mit Ihrem Partner, Ihrer Partnerin oder Ihrer Familie und treffen Sie die Entscheidung gemeinsam“, rät Enrico Korsch.
Vor Baubeginn: Das sollten Sie wissen
Bevor der Hausbau angegangen werden kann, muss das entsprechende Grundstück erschlossen sein. Das bedeutet, dass Wasser- sowie Abwasserleitungen, Strom- und Gas- sowie Telefon- und Straßenanschlüsse bereits bestehen. Bevor Sie einen Kauf tätigen, sollten Sie dazu mit örtlichen Strom- und Telefonanbietern oder der Gemeindeverwaltung in Kontakt treten. Ist das Grundstück nämlich nicht erschlossen, müssen Sie entsprechende Maßnahmen veranlassen.
Wie sich Ihr Bauvorhaben finanziell auswirkt, hängt auch von der Beschaffenheit des Baugrundes ab. Ein morastiger oder durch Schadstoffe belasteter Boden kann langfristige Auswirkungen auf die Immobilie haben. Mit einem Bodengutachten sind Sie auf der sicheren Seite. Zudem richtet sich die Gestaltung des Grundstücks nach einem vorgegebenen Bebauungsplan. Punkte wie die Bauhöhe, aber auch der Stil sind darin klar geregelt.
Viele Wege führen zum Traumgrundstück
Vor allem in den Ballungsgebieten kann die Suche nach dem idealen Grundstück Nerven kosten. Deshalb ist es wichtig, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und offen für Kompromisse zu sein: „Auch wenn Sie den Traum vom Eigenheim so schnell wie möglich umsetzen möchten, zahlt sich Geduld meist aus. Oftmals dauert es mehrere Monate mit vielen Preisvergleichen, Gesprächen und Planänderungen, bis Sie das richtige Grundstück finden. Dann können Sie sich jedoch sicher sein, dass das gewählte Grundstück für Sie perfekt ist“, meint Enrico Korsch abschließend.