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Nebenkosten für das Einfamilienhaus: Womit müssen Sie rechnen?

Bei den Nebenkosten für ein Eigenheim lässt sich mit einigen Kniffen bares Geld sparen

Die niedrigen Zinssätze für Immobilienkredite haben in den letzten Jahren bei immer mehr Menschen den Wunsch nach den eigenen vier Wänden geweckt. Bei der Planung stellt sich künftigen Hausbesitzern früher oder später die Frage, welche monatlichen Nebenkosten ein Eigenheim mit sich bringt. Und vor allem: Durch welche Maßnahmen lässt sich Geld sparen? Wir geben Ihnen einen detaillierten Überblick über die Nebenkosten für ein Einfamilienhaus sowie wertvolle Tipps, wie Sie diese effektiv senken können.

Nebenkosten von vielen Faktoren abhängig

Die Nebenkosten für ein Einfamilienhaus fallen je nach Anzahl der im Haushalt lebenden Personen, der Immobiliengröße, der Versorgungsdienstleister sowie der Kommune unterschiedlich aus. Verschieden eingesetzte Dämmungen und die jeweilige Materialverarbeitung führen ebenfalls zu erheblichen Schwankungen bei den Nebenkosten für ein Einfamilienhaus. Als Hauseigentümer können Sie sich dennoch an einem vom Immobilienverband angegebenen Durchschnittswert von vier Euro pro Quadratmeter orientieren.

Energetische Neubauten weisen nur ein Zehntel des Energiebedarfs eines Altbaus auf.

Grund- und Versorgungskosten: die Nebenkosten für ein Einfamilienhaus

Ihre Nebenkosten unterteilen sich in öffentliche und private Nebenkosten. Die öffentlichen Kosten wie Grundsteuer, Müllabfuhr, Straßenreinigung, und Wasser/Abwasser sind von der Kommune abhängig. Dennoch gibt es hier einen Spielraum, den Sie nutzen können, um die Kosten zu senken. Private Nebenkosten setzen sich aus Heizung, Strom, Versicherungen, Schornsteinfeger, Telekommunikation und Instandhaltungsrücklagen zusammen. Insbesondere die Versorgungskosten sind stark von Ihrem Verbrauch abhängig.

Grundsteuer

Die Grundsteuer richtet sich nach dem Einheitswert ist abhängig von Ihrer Grundstücksgröße und der Einwohnerzahl Ihrer Gemeinde. Die Grundsteuer für ein Haus ergibt sich der Multiplikation vom Einheitswert mit der Grundsteuermesszahl mit dem kommunalen Hebesatz. Der Steuerprozentsatz wird von der Gemeinde immer für mindestens ein Kalenderjahr festgelegt. Die Höhe wird allein von der Kommune festgelegt. Wer also bei der Grundsteuer sparen will, sollte sich eine Immobilie in einer Kommune mit niedrigem Hebesatz aussuchen.

Stromkosten

Die Stromkosten hängen von Ihrem Verbrauch und dem Stromanbieter ab. Der bewusste Umgang mit Lichtquellen, technischen Geräten und elektrischen Durchlauferhitzern bietet jede Menge Potenzial, um die Kosten zu senken:

  • Energiespargeräte nutzen

  • Ungenutzte Geräte vom Stromnetz nehmen und Standby-Modus vermeiden

  • Verwendung von LED-Energiesparlampen

  • Kühlgeräte regelmäßig abtauen und diese nicht neben Wärmequellen aufstellen

  • Waschen mit Niedrigtemperaturen und nur mit komplett gefüllter Trommel

  • Verwendung von energieeffizienten Töpfen

Vielleicht gehen Sie sogar noch einen Schritt weiter: Erzeugen Sie Ihren eigenen Strom mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Ihre neue Freiheit als Hausbesitzer ermöglicht es Ihnen.

Heizkosten

Ob Sie mit Gas, Öl, Pellets oder einer Erdwärmepumpe heizen, die laufenden Heizkosten sind abhängig von den Versorgerpreisen, den Wartungskosten und der benötigten Energiezufuhr. Die Gasheizung ist hier immer noch die kostengünstigste Variante. Sparen können Sie natürlich beim Verbrauch. Kühlen Sie die Raumtemperatur beispielsweise nur um ein Grad herab, erzielen Sie eine Energieeinsparung von rund sechs Prozent.

Erkundigen Sie sich beim Kauf eines Eigenheims nach dem Wirkungsgrad des Heizsystem. Alte Heizanlagen geben einen nicht unerheblichen Prozentsatz der Energie ungenutzt an die Umgebung ab. Achten Sie auch auf die Wärmedämmung Ihres neuen Hauses– hier besteht erhebliches Einsparpotenzial.

Wasser- und Abwassergebühren

An festgelegten Preisen für Frischwasser in Ihrer Region können Sie nicht rütteln. Dafür können Sie an anderer Stelle sparen, nämlich im eigenen Garten. Nutzen Sie Regen- statt Trinkwasser zum Bewässern Ihrer Gartenanlage – viele Pflanzen vertragen das weiche Regenwasser ohnehin viel besser. Installieren Sie eine komplette Regenwassernutzanlage, können Sie sogar bis zu 50 Prozent Trinkwasserkosten sparen. Dann verwenden Sie das gefilterte Regenwasser beispielsweise auch für das WC und die Waschmaschine.

Sie können zwar die Höhe der Abwassergebühren nicht ändern, dafür aber die Menge Ihres Abwassers. Jeder Quadratmeter versiegelte Fläche Ihres Grundstücks, an dem der Regen nicht versickern kann, spiegelt sich in den Abwasserkosten wider. Je mehr Regenwasser Sie sammeln, umso geringer fallen auch Ihre Kosten für den Wasserablauf in die Kanalisation aus.n

Freuen Sie sich, wenn es regnet. Es kann mitunter Ihre Nebenkosten senken

Tipp:

Achten Sie beim Kauf eines Hauses auf eine energieeffiziente Bauweise. Wer jetzt den Hausbau plant, ist nach der Energiesparverordnung (EnEV) sogar verpflichtet, eine energetische Bauweise zu fördern. Beispielmessungen haben gezeigt, dass ein energetischer Neubau nur noch ein Zehntel so viel Energie verbraucht wie ein Altbau.

Schornsteinfeger-Gebühren

Er bringt Glück, verursacht aber auch Kosten. Zweimal innerhalb von sieben Jahren ist es vorgeschrieben, dass der Schornsteinfeger eine Feuerstättenschau durchführt. Wie hoch die Kosten ausfallen, bestimmt die Kehr- und Überprüfungsordnung (KÜO). Doch seit Langem schon kehrt der Schornsteinfeger nicht mehr nur den Kamin. Das fachmännische Personal testet inzwischen mit elektronischem Equipment beispielsweise die CO2-Emissionen Ihres Heizsystems.

Müllabfuhr

Die Gebühren für die Müllabfuhr variieren von Gemeinde zu Gemeinde. Gelbe Tonne und Gelber Sack werden kostenlos abgeholt, das gibt Motivation zum Recycling.

Wichtig zu wissen: Der größte Anteil der Gebühren entfällt auf die Restmülltonne. Je kleiner sie ist und umso seltener sie abgeholt werden muss, desto geringer die Kosten. Müllvermeidung und Mülltrennung sind die umweltfreundlichen Zauberwörter. Ein Komposter erleichtert zudem die Biotonne.

Straßenreinigung

Die Kosten für die Straßenreinigung fallen in den Gemeinden ebenfalls unterschiedlich aus und werden über die an die Straße anschließende Frontlänge Ihres Grundstücks berechnet. Eckgrundstücke sind für sparsame Häuslebauer also nicht zu empfehlen.

Wohngebäudeversicherung

Diese Versicherung ist dringend erforderlich, wenn Sie sich vor den finanziellen Folgen durch Brand, Blitzeinschlag, Explosion, Leitungswasser oder Hagel- und Sturm verursachten Schaden bewahren wollen. Ergänzend deckt eine Hausratversicherung Schäden an allen Einrichtungsgegenständen ab.

Leitungswasser, aber auch Brand, Blitz und Sturm können Ihrem Eigenheim Schaden zufügen. Gut, wenn Sie mit einer Wohngebäudeversicherung vor den finanziellen Folgen geschützt sind.

Rundfunk und Telekommunikation

Die Höhe dieses Kostenpunkts liegt ganz in Ihrer Hand. Neben den allgemeinen Rundfunkgebühren haben Sie die freie Wahl unter den Telekommunikationsanbietern und deren Angeboten.

Reparatur und Renovierung: Bilden Sie Rücklagen

Zu den Nebenkosten für ein Einfamilienhaus gehören auch die Rücklagen für kleinere und größere Investitionen, die in Zukunft fällig werden können. Ein neuer Fußboden, die Reparatur des Gartenzauns oder der Heizung: In einem Eigenheim gibt es immer etwas zu tun. Für notwendige Reparatur- und Modernisierungsmaßnahmen sollten Sie eine ausreichende Rücklage bilden, denn wer sitzt im Winter schon gerne plötzlich im Kalten, weil ihm das Geld für die Heizungsreparatur fehlt?

Experten empfehlen Rücklagen in einer Höhe von einem Euro pro Quadratmeter Wohnfläche monatlich – gut angelegtes Geld, wenn Ihr Traumhaus auch über die Jahre ein solches bleiben soll.

Umweltfreundlich und niedrige Nebenkosten: das Eigenheim der Zukunft

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Verbrauch von Strom, Wasser und Wärme zu reduzieren. Aber auch manch eine Extrainvestition während der Bauphase oder die Verwendung neuer umweltfreundlicher Technologien kann sich auf lange Sicht lohnen. Denn viele der Tipps, um die Nebenkosten für Ihr Einfamilienhaus zu reduzieren, bringen gleichzeitig einen umweltfreundlichen Aspekt mit sich. Durch die clevere Nutzung von Photovoltaik, Regenwasser und Co. sparen Sie als Hausbesitzer nicht nur Kosten, sondern leisten auch einen Beitrag für die Umwelt. Leben dann auch noch Kinder im Haushalt, wird der Traum vom Eigenheim zu einem generationenübergreifenden Projekt für eine nachhaltige Zukunft.

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