Plastik vermeiden – Tipps & Tricks für den Alltag
Auch wir können dazu beitragen, Plastik im Alltag zu vermeiden und die Welt ein bisschen gesünder zu machen! Kunststoffe haben in unserer modernen Lebenswelt zwar einen festen Platz – sei es als Verpackungsmaterial für Lebensmittel oder „unsichtbar“ in Form von Mikroplastik in Kosmetika. Doch ist es gar nicht so schwer, Plastik zu vermeiden und für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen. Hier kommen unsere 15 Tipps für den Alltag!
Tipp 1: Regional einkaufen
Plastik begegnet uns vor allem in Form von Verpackungen: Beim Einkauf im Supermarkt, beim Shoppen in der Stadt und auch beim Online-Shopping. Um an diesen Stellen den Plastikmüll bewusst zu reduzieren, kann man ganz bewusst, alternative Einkaufsmöglichkeiten nutzen. In Großstädten finden sich beispielweise immer häufiger sogenannte Unverpackt-Läden, wo Sie die gewünschten Produkte ganz einfach selbst in mitgebrachte Behälter abfüllen. Am Land erhalten Sie vielerorts Frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt und überflüssige Kunststoffverpackungen können somit einfach vermieden werden. Brötchen und Brot gibt es frisch beim Bäcker und kommen häufig ohne Verpackung aus. Verglichen mit plastikverpackten Supermarkt-Backwaren lohnt sich der Gang zum Bäcker meist auch in geschmacklicher Hinsicht. Für den plastikfreien Transport können Sie von Zuhause einen Korb oder Brotbeutel mitbringen.
Tipp 2: Alternativen finden
Ist der nächste Unverpackt-Laden zu weit entfernt und sind nach dem Besuch auf dem Wochenmarkt noch Punkte auf der Einkaufsliste offen, finden Sie zu vielen Produkten mittlerweile auch im Supermarkt nachhaltigere Alternativen. Insbesondere Milch und Joghurt oder auch Senf, Ketchup, und dergleichen werden von vielen Herstellern häufig als Glasbehälter-Variante, teils mit Pfand, angeboten. Um noch Nachhaltiger vorzugehen ist unser Tipp hier überwiegend Regionale Hersteller bei ihrem Supermarkt zu wählen um lange Transportwege zu vermeiden.
Tipp 3: Selbst kochen
Das beste Essen gibt's doch immer noch zu Hause. Und noch viel besser - Selbst kochen gibt Ihnen eine weitere Möglichkeit, Plastik zu vermeiden. Der Grund: Fertigprodukte wie Tiefkühlpizza und Mikrowellengerichte gehen oft mit jeder Menge Plastikmüll einher. Der Verzicht auf derartige Produkte beschert uns nicht nur weniger Plastikmüll im Alltag sondern ist auch für die Gesundheit gut. Bereiten sich Ihre Speisen einfach aus frischen, nachhaltig verpackten Zutaten selbst zu und helfen Sie somit weiteren Plastikmüll zu verringern. Ein zusätzliches Plus: Wer selbst kocht, verzichtet auf Konservierungs- und Zusatzstoffe, die in Industrieprodukten oft zum Einsatz kommen.
Tipp 4: Plastikfreies Spielzeug
Kinderspielzeug ist für Eltern oft eine enorme Plastikfalle. Da Plastik nicht 100% reguliert ist kann es hier sogar vorkommen das Sie und ihr Kind versteckten Giftstoffen ausgeliefert sind. Es gibt es zu vielen bekannten Spielen schöne Varianten aus Holz oder Stoff – vom Steckspielzeug für die ganz Kleinen zum Brettspielset für ältere Kinder. Ein zusätzlicher Vorteil von nachhaltigem Spielzeug ist oftmals deren Langlebigkeit. Viele Produkte aus nachhaltigen Materialien sind viel robuster als ihre Plastikalternativen und können gut an jüngere Geschwister weitergegeben werden.
Tipp 5: RECUP statt Einwegbecher
Wer kennt es nicht: Man ist unterwegs und möchte einen Kaffee trinken. Anstatt sich ins Café zu setzen, wählt man einen schnellen Coffee to go – und bekommt dazu einen Einwegbecher. Das muss nicht sein. Um Plastik zu vermeiden, bieten viele Coffee-Shops mittlerweile an, mitgebrachte Becher zu befüllen. Immer mehr Läden setzen darüber hinaus auf das RECUP-System. Dabei erhalten Sie gegen ein Pfand von einem Euro einen 100-prozentig recyclebaren RECUP-Becher. Die Pfandbecher können Sie nach Gebrauch jederzeit und bei allen teilnehmenden Geschäften wieder zurückgeben.
Tipp 6: Mehrweg-Geschirr verwenden
Planen Sie eine Geburtstagsfeier oder eine Grillparty, können Sie Alltagsplastik vermeiden, indem Sie statt Mehrweg-Geschirrs aus Kunststoff kompostierbares Partygeschirr kaufen. Es dient Outdoor-Zwecken und feucht-fröhlichen Feiern ebenso gut und trägt enorm dazu bei, Ihren Plastikverbrauch zu reduzieren.
Tipp 7: Leitungswasser trinken
Wasser aus der Leitung ist ein idealer Durstlöscher. Es ist in jedem Haus verfügbar und hat in Deutschland eine ausgezeichnete Qualität. Darüber hinaus ist Wasser aus der Leitung sehr viel günstiger als in Plastikflaschen abgefülltes Wasser – und findet obendrein ohne den Umweg einer Verpackung den Weg ins Glas. Möchten Sie Plastik vermeiden, trinken aber gerne Sprudelwasser, können Sie über die Investition in einen Wassersprudler nachdenken.
Tipp 8: Upcyceln statt wegwerfen
Unvermeidlicher Plastikmüll lässt sich in manchen Fällen gut für kreative Ideen nutzen. Statt zum Beispiel eine leere Duschgelflasche wegzuwerfen, können Sie diese mit wenigen Handgriffen zum Stiftehalter umfunktionieren. Verpackungen wiederum verwandeln Sie mit etwas Geschick in individuelle Taschen oder Portemonnaies.
Tipp 9: Umweltfreundliche Kosmetika
Pflegeprodukte wie Peelings oder Duschgel beinhalten nach wie vor oft Mikroplastik. Das Tückische: Ob ein Produkt Mikroplastik enthält oder nicht, ist für Verbraucher nicht immer ersichtlich. Nur allzu oft verstecken sich die winzigen Plastikpartikel hinter Bezeichnungen wie Acrylate Crosspolymer (ACS) oder Polyethyleneterephtalate (PET). Wer in puncto Pflege und Kosmetik Plastik vermeiden möchte, kann einen Blick für die verschiedenen Bezeichnungen entwickeln, um Mikroplastik beim Blick auf die Inhaltsstoffe rasch zu erkennen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat dafür eine Checkliste zusammengestellt.
Tipp 10: Auf Konzentrate umsteigen
Wasser im Produkt führt zu vermeidbarem Verpackungsmüll. Setzen Sie darum auf den Kauf von konzentrierten Produkten. Greifen Sie beim nächsten Einkauf zum Beispiel zu fester Seife statt Flüssigseife oder zu Waschpulverkonzentrat an Stelle von Flüssigwaschmitteln. Gerade im Bereich Pflege und Haushalt finden Sie zu vielen Produkten derartige Alternativen. Sie sparen unnötigen Müll und helfen Ihnen, große Mengen Plastik im Alltag zu vermeiden. Obendrein sind Konzentrate weniger schnell aufgebraucht als mit Wasser verdünnte Produkte. Dadurch sparen Sie sich den ein oder anderen Gang zum Supermarkt beziehungsweise zur Drogerie.
Tipp 11: Kleidung bewusst kaufen und lange nutzen
Die sogenannte Fast-Fashion spielt mittlerweile eine gewichtige Rolle in der Modeindustrie. Nicht wenige Kleidungsstücke werden dabei mit Synthetikmaterialien hergestellt. Das Problem: Beim Waschen löst sich Mikroplastik aus den Fasern, dieses gelangt ins Grundwasser und so in die Umwelt. Umso mehr lohnt es sich deshalb, von Spontankäufen abzusehen, vor einem Neukauf von Kleidung auf die Materialen zu achten und sich bewusst zu fragen, ob ein bestimmtes Kleidungsstück wirklich gerade benötigt wird. Auf diese Weise beginnen Sie, bewusster zu konsumieren, und lernen, beim Shoppen unnötiges Plastik zu vermeiden.
Tipp 12: Nachhaltige Haushaltswaren
Ganz egal ob Kehrblech, Nagelbürste oder Küchenhelfer: Einen Großteil der gängigen Haushalts-Utensilien gibt es nicht nur aus Kunststoff, sondern auch aus Werkstoffen wie Holz, Porzellan oder Metall. Hat ein Gegenstand ausgedient und muss ersetzt werden, können Sie die Anschaffung von neuem Plastik vermeiden, indem Sie sich bei der Wahl des Ersatzteiles für ein nachhaltigeres Produkt entscheiden.
Tipp 13: Auf Geschenkverpackungen verzichten
Wenn Sie Produkte online oder im Geschäft kaufen, wird Ihnen meist angeboten, diese verpacken zu lassen. Die oft aufwändigen Geschenkverpackungen sehen zwar hübsch aus, sind aber alles andere als umweltfreundlich und kosten außerdem zusätzlich Geld. Um Plastik zu vermeiden, sollten Sie deshalb insbesondere auf beschichtetes Geschenkpapier verzichten. Gilt es, ein Geburtstagsgeschenk oder Ähnliches zu verpacken, können Sie dieses Zuhause in Zeitungspapier einschlagen oder eine Geschenktüte aus Stoff oder Karton wählen.
Tipp 14: Müll trennen und recyclen
Nicht immer lässt sich Plastik vermeiden. Hat sich der Müll zu Hause zu einem kleinen Berg angehäuft, sollte er aber keinesfalls achtlos weggeworfen werden. Trennen Sie den Müll stattdessen und entsorgen sie ihn fachgerecht. So kann das Plastik wiederverwertet werden – was zwar energieaufwendig ist, aber immer noch besser als eine Verbrennung als Restmüll.
Tipp 15: Selbst aktiv werden
Sie haben ein bestimmtes Lieblingsprodukt, dass Sie nicht missen möchten, das jedoch mit viel Plastik verpackt ist? Ergreifen Sie die Initiative und wenden Sie sich an den Hersteller. Fragen Sie freundlich nach, warum das Produkt so und nicht anders verpackt ist, und erkundigen Sie sich, ob eine umweltfreundlichere Verpackung denkbar wäre. So geben Sie womöglich genau den Anstoß, den es bei dem Hersteller braucht, um seine Verpackungs-Strategie zu überdenken.
Fazit: Plastik kann jeder vermeiden
Das Plastik-Problem ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Möchten Sie gerne einen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit leisten, können bereits kleine Veränderungen im Alltag einen Effekt haben. Stellen Sie sich bewusst die Frage, wo, warum und zu welchen Zwecken Sie Kunststoffprodukte einkaufen – und welche Optionen Sie haben, um diesen Plastik-Konsum zu reduzieren. Nutzen Sie die 15 Tipps, werden Sie sehen: Für viele Kunststoffe gibt es jede Menge Alternativen – mitunter sogar zum günstigeren Preis.