Richtig entrümpeln: So trennen Sie sich von „Altlasten“
Letztes Update: 25.05.2021
„Brauche ich das noch?“ Dies ist eine Frage, die sich jeder des Öfteren in seinem Zuhause stellt – etwa wenn uns ein altes Shirt aus dem überfüllten Kleiderschrank in die Hände fällt oder wir in der Schreibtischschublade auf die Bedienungsanleitung für ein Smartphone stoßen, das wir längst nicht mehr besitzen. Gerne beantworten wir die Frage dann mit einem „Irgendwann wird dies oder jenes sicher nochmal Verwendung finden.“ Und bevor wir uns ans Ausmisten machen, kaufen wir lieber noch eine weitere Aufbewahrungskiste für Krimskrams. Dabei kann nicht nur das Entrümpeln selbst viel Spaß machen, ein ordentliches Zuhause sorgt auch langfristig für ein Wohlgefühl. Wir geben Ihnen die richtigen Strategien an die Hand, mit denen Entrümpeln und Aufräumen zum Kinderspiel wird.
Entrümpeln: 5 Tipps für ein ordentliches Heim
In den letzten Jahren zeichnet sich ein wahrer Minimalismus-Trend ab. Gedanken zu bewusstem Konsum, Nachhaltigkeit und Achtsamkeit beschäftigen die Gesellschaft. Weniger zu besitzen erfüllt viele Menschen mehr, als Dinge anzuhäufen, für die sie langfristig doch keine Verwendung finden. Literatur und Sendungen, die sich mit Aufräumen beschäftigen, erfreuen sich großer Beliebtheit – allen voran die Aufräummethode „KonMari“ nach Marie Kondo, die unzählige Menschen auf der ganzen Welt begeistert.
1. Gehen Sie strategisch vor
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Entrümpeln anzugehen. Nehmen Sie sich beispielsweise einen Raum nach dem anderen vor und arbeiten Sie sich durch das ganze Haus – vom Dachboden bis zum Keller. Sie können ebenfalls mit dem kleinsten Zimmer starten, das am wenigsten Zeit zum Aussortieren beansprucht. Vor allem wenn Sie ein ganzes Haus entrümpeln möchten, erweist es sich als sinnvoll, mit etwas Leichtem zu beginnen. Ansonsten ist die Gefahr groß, dass Sie Ihr Vorhaben wieder verwerfen. Entrümpeln Sie nach der Kondo-Methode, gehen Sie in einer klar definierten Reihenfolge vor:
Kleidung/Kleiderschrank
Bücher
Unterlagen und Papiere
Kleinkram
Erinnerungsstücke
Nach Marie Kondo starten Sie das Entrümpeln deshalb bei Ihrem Kleiderschrank, weil das Ausmisten von Kleidung den meisten Menschen nicht allzu schwerfällt. So tasten Sie sich langsam an das Aussortieren von Gegenständen heran, die für Sie einen hohen emotionalen Wert besitzen.
2. Bereiten Sie sich vor
Ausmisten ist eine Aufgabe, die viele gerne vor sich herschieben. Damit der Entrümpelungsplan verbindlicher wird, spannen Sie einfach Ihren Partner oder die ganze Familie ein und vereinbaren Sie einen festen Termin. Für das Entrümpeln selbst brauchen sie nur wenig Equipment. Schnappen Sie sich Boxen, Kartons oder große Abfalltüten und beschriften Sie diese mit „Behalten“, „Entsorgen“ und „Spenden“. So können Sie die ausgewählten Dinge sofort sortieren und behalten stets den Überblick.
Tipp:
Damit Ihnen das Entrümpeln noch leichter von der Hand geht, hören Sie eine Playlist mit motivierenden Liedern, die alle Beteiligten gerne mögen. Oder starten Sie einen kleinen Wettbewerb: Wer als Erster zehn Dinge aussortiert, hat gewonnen.
3. Alles muss ausgeräumt werden
Ob Sie den Schrank, das Büro oder den Keller entrümpeln: Sie gehen immer nach demselben Schema vor und räumen zunächst alles restlos aus. Legen Sie alle Sachen aufs Bett, den Tisch oder den Boden. Nur so wird Ihnen bewusst, wie viel Sie tatsächlich besitzen – und das wird sicher mehr sein, als Sie glauben. Achtung: Aufräumen nach Marie Kondo bedeutet, dass Sie tatsächlich alle Kleidungsstücke an einem Ort versammeln. Dazu gehören auch die Jacken, Schals und Schuhe aus der Flurgarderobe. Sortieren Sie nun Ihre Habseligkeiten in die zuvor beschrifteten Behältnisse. Damit Sie nicht in Versuchung geraten, nach getaner Arbeit doch noch mal einen Blick in die „Spenden“- oder „Entsorgen“-Kisten zu werfen, kleben Sie diese rasch zu und bringen Sie sie zeitnah weg.
4. Entscheidungshilfe: Bringt es Ihnen Freude?
Sich von Dingen zu trennen, kann sehr schwerfallen. Vor allem wenn es sich nicht nur um etwas Zweckmäßiges handelt, sondern ein emotionaler Wert dahintersteckt wie bei der geerbten, aber viel zu selten genutzten Teekanne der Großmutter oder den einstigen Lieblingsjeans, die Ihnen seit Jahren nicht mehr passen. Damit das Aussortieren gelingt, müssen Sie zunächst vollkommen ehrlich sein. Überlegen Sie sich bei jedem Ding, ob Sie es im letzten halben Jahr verwendet beziehungsweise getragen haben. Wenn nicht, sollten Sie es aussortieren. Auszusortieren sind natürlich auch Gegenstände, die defekt oder doppelt vorhanden sind.
Marie Kondo empfiehlt, jedes Ding einmal in die Hand zu nehmen und sich zu fragen: „Bringt es mir Freude?“ Verspüren Sie echte Glücksgefühle, behalten Sie es. Ansonsten wird es rigoros aussortiert. Nach dem Entrümpeln herrscht dann nicht einfach nur Ordnung in Ihren vier Wänden, sondern Sie sind nur noch von Gegenständen umgeben, die Sie wirklich mögen und die Sie glücklich machen.
Tipp:
Erkundigen Sie sich vorab, welche lokalen Stellen Kleiderspenden benötigen, um die aussortierten Stücke zeitnah zu verteilen. Gut erhaltene Kinderkleidung und Spielzeug finden vielleicht einen neuen Platz bei Freunden oder Bekannten.
5. Weisen Sie jeder Sache einen Ort zu
Der nächste wichtige Schritt der Kondo-Methode ist, dass alles einen festen Platz bekommt. Das ist natürlich etwas aufwendiger, lohnt sich jedoch: Sind Sie erst einmal damit fertig, die Wohnung zu entrümpeln, herrscht langfristig Ordnung. Nachdem eine Sache benutzt worden ist, wird sie danach wieder an Ihren festen Platz gelegt. Verwenden Sie Schubladeneinsätze sowie kleine Schachteln und Boxen, um leichter Ordnung zu halten und sich an Ihrem sichtbaren Ordnungssystem zu erfreuen.
Entrümpeln schafft Leichtigkeit für Heim und Seele
Entrümpeln kann nicht nur Ordnung in den eigenen vier Wänden schaffen, sondern auch dauerhaft zur geistigen Harmonie und Wohlbefinden beitragen. Damit Sie das neue, aufgeräumte Gefühl lange genießen können, sollten Sie sich übrigens auch vor Neuanschaffungen immer die Frage stellen: „Brauche ich es wirklich und bringt es mir Freude?“