Baugutachten: Sicherheit bei Hausbau oder Immobilienkauf
Letztes Update: 24.01.2022
Sie haben Ihr Traumhaus gefunden und möchten mit der Familie am liebsten sofort einziehen? Damit Sie lange Freude an Ihrer neuen Immobilie haben, sollten Sie den Zustand des Hauses noch vor dem Kauf in Augenschein nehmen. Mit einem professionellen Baugutachten können böse Überraschungen wie verborgene Mängel und Bauschäden vermieden werden und Ihnen Ärger sowie hohe Kosten ersparen. Wir zeigen, worauf es ankommt.
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1. Was ist ein Baugutachten?
Ein Baugutachten liefert Eigentümern oder (potenziellen) Käufern Informationen hinsichtlich des aktuellen Zustandes einer Immobilie. Dabei ist es irrelevant, ob es sich um einen Neubau oder eine Bestandsimmobilie handelt. Die Begutachtung wird durch einen Baugutachter vollzogen. In einem schriftlichen Baugutachten werden von dem Gutachter mögliche Baumängel und Schäden festgehalten, zum Beispiel:
Wasserschäden
Risse im Mauerwerk, Putz oder in Holzbalken
Undichte Fenster und Türen
Schimmelbefall
Falsch bemessene Heizungsanlage
Auch für geplante Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen ist ein Baugutachten interessant, um die geplanten Maßnahmen sowie die einzusetzenden Baustoffe zu konkretisieren. Handelt es sich um einen Neubau, kann ein Baugutachten eine praktische, baubegleitende Qualitätskontrolle darstellen, die mögliche Mängel und Schäden auf Seiten des Bauunternehmens aufzudecken vermag.
2. Wer kann ein Baugutachten erstellen?
Baugutachten werden von ausgebildeten Sachverständigen / Gutachtern durchgeführt. Meist handelt es sich bei Baugutachtern um festangestellte oder freiberufliche Architekten und Ingenieure, die eine zusätzliche Ausbildung zum Bausachverständigen absolviert haben. Diese führen nicht nur Baugutachten durch, sondern können oftmals auch den energetischen Zustand eines Hauses oder seinen Wert ermitteln.
Achtung
Da der Begriff Bausachverständiger nicht geschützt ist, sollten Sie vor der Beauftragung auf eine entsprechende Zertifizierung achten. In Deutschland z.B. weist eine Zertifizierung nach DIN EN ISO/ IEC 17024 seriöse Baugutachter aus.
3. Welche Leistungen beinhaltet ein Baugutachten?
Grundsätzlich gibt es keine gesetzlichen Regelungen, welche Schwerpunkte ein Baugutachten beinhalten muss. Die einzelnen Leistungen ergeben sich individuell nach Immobilie. Wünschen des Auftraggebers sowie des Expertenstatus des beauftragten Sachverständigen. So bewerten Baugutachter auch einzelne Bereiche eines Hauses, wie den Zustand des Dachs. Vermuten der Eigentümer oder ein potenzieller Käufer einen Schaden oder Mangel an der Immobilie, umfasst das Baugutachten meist folgende Punkte:
Umfangreiche Untersuchung der Bausubstanz
Einschätzung des Zustandes einzelner Bauteile
Detaillierte Auflistung aller Schäden sowie Baumängel
Ursachenermittlung der festgestellten Schäden
Ausführliche Beratung zur Schadensbehebung und Sanierungsmaßnahmen
Einschätzen der Kosten für die Schadenbeseitigung sowie der einzelnen benötigten Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen.
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4. Wie läuft die Begutachtung (vor Ort) ab?
In der Regel erfolgt zunächst ein telefonisches Vorgespräch zwischen dem Auftraggeber und dem Bausachverständigen, um erste Schwerpunkte des Baugutachtens abzuklären. Vor Ort untersucht der Baugutachter im generellen Falle das Gebäude vom Keller bis zum Dach und nimmt Bausubstanz sowie Bauteile genau unter die Lupe. Diese Überprüfung kann demnach einige Stunden in Anspruch nehmen, vor allem, wenn einzelne Bereiche nur schwer zugänglich sind. Werden spezielle Elemente wie Heizungsanlagen inklusive der Heizungsrohre oder Wasserleitungen geprüft, sind dazu spezielle Vorgehensweisen notwendig, die Zeit benötigen. Auch die Feuchtigkeitsmessung innerhalb der Räume oder an den Wänden ist umfangreich. Wird bei der Untersuchung Schimmel festgestellt, nimmt der Gutachter oftmals Proben, die in speziellen Laboren analysiert werden.
5. Was kostet ein Baugutachten?
Die Kosten für ein Baugutachten richten sich zunächst nach dem Wert der zu begutachtenden Immobilie sowie der Zeit, die der Baugutachter für die Überprüfung braucht. Oftmals bieten Bausachverständige einen Festpreis für das Baugutachten an oder verlangen einen fixen Stundensatz. Beides kann je nach Anbieter stark variieren und so lohnt es sich für Auftraggeber, verschiedene Angebote zu vergleichen oder auch bei Bekannten oder Kollegen um persönliche Erfahrungeswerte zu bitten. Bedenken Sie zudem, dass für individuelle Zusatzleistungen weitere Kosten anfallen können.
Ob bei einem Neubau oder einer Bestandsimmobilie: Ein Baugutachten lohnt sich. Entdecken Sie Schäden und Mängel erst nach dem Imobilienkauf, kann dies den Traum von der schönen, neuen Immobilie schnell trüben und zu hohen Kosten führen. Mit einem ausführlichen Baugutachten durch einen Bausachverständigen sind Sie auf der sicheren Seite.