Darlehen tilgen: So werden Sie schuldenfrei!
Letztes Update: 25.10.2021
Haben Sie für den Kauf Ihres Traumhauses ein Darlehen bei der Bank aufgenommen? Dann sind Sie mit der Tilgung bereits bekannt. Mit der Tilgung zahlen sie monatlich oder jährlich, je nachdem welche Bedingungen Ihr persönlicher Darlehensvertrag enthält, einen Teil Ihrer Schuld zurück. Welche Summe Sie in welchen Abständen abzahlen, hängt von den festgelegten Konditionen wie z. B. Rückzahlungsfristen, den jeweils zu tilgenden Teilbeträgen sowie dem darauf anzurechnenden Zinssatz ab. Das Ziel dieser Finanzierungsart ist, dass Sie am Ende schuldenfrei sind und der ausgeliehene Geldbetrag samt Leihgebühr zurückgezahlt ist. Welche Tilgungsarten es gibt und welche Vorteile diese Finanzierungsart mit sich bringt, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.
Themen auf dieser Seite
- 1. Was ist eine Tilgung?
- 2. Was ist der Tilgungssatz?
- 3. Was ist die Tilgungsrate?
- 4. Woraus setzt sich die Tilgung zusammen?
- 5. Wie verhält sich der Zinsanteil beim Tilgungsdarlehen?
- 6. Wie funktionieren Zins und Tilgung an einem Beispiel?
- 7. Welche Einflussfaktoren gilt es bei einer Tilgung zu beachten?
- 8. Fazit
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Was ist eine Tilgung?
Bei einer Tilgung geht es um die Rückzahlung einer Schuld bzw. eines ausgeliehenen Darlehensbetrags.
Was ist ein Tilgungssatz?
Als Tilgungssatz wird ein prozentual anteiliger Betrag eines Darlehens verstanden. Dieser legt damit den im ersten Jahr zurückzuzahlenden Tilgungsbetrag fest.
Was sind Zins und Tilgung?
Die Rückzahlung eines aufgenommenen Darlehensbetrags an den Gläubiger wird als Tilgung bezeichnet. Bei der Tilgung setzt sich die monatliche Rückzahlungsrate sowohl aus dem Tilgungsbetrag - welcher sich aus dem vorher vereinbarten Tilgungssatz ergibt - als auch aus dem jährlich anzurechnenden Zinsanteil zusammen. Dabei fungieren die Zinsen als Leihgebühren für das benötigte Darlehen bei der Bank.
Wie funktioniert eine Tilgung?
Bei der Tilgung wird ein monatlich fester Betrag an den Gläubiger zurückgezahlt. Dieser ergibt sich aus der jeweiligen Differenz zwischen dem Rückzahlungsbetrag und dem Zinsanteil. Dabei erhöht sich der monatliche Tilgungsanteil mit fortschreitender Rückzahlung der noch übrigen Darlehenssumme, die monatliche Rate bleibt jedoch immer gleich hoch. Dies liegt daran, dass sich die Zinsen, die sich auf die geliehene Gesamtsumme beziehen, mit jeder Zahlung verringern, da sich auch der Gesamtbetrag verringert.
Woraus ergibt sich die Laufzeit eines Tilgungsdarlehens?
Die Rückzahlungsdauer eines Darlehens ist sowohl von der Tilgungshöhe als auch von dem jeweiligen Zinsniveau abhängig. Da sich die Restschuld während der Laufzeit aufgrund der regelmäßigen Tilgungen verringert, sinkt auch der Zinsanteil. Die stetige Zunahme des Tilgungsanteils hat zur Folge, dass sich die Rückzahlung des geliehenen Kapitals beschleunigt.
1. Was ist eine Tilgung?
Zur Finanzierung ihrer Traumimmobilie greifen viele Käufer auf die beliebte Form des Tilgungsdarlehens zurück. Bei dieser Art des Darlehens wird vereinbart, über welchen Zeitraum, in welchen Abständen und in welcher Höhe die Rückzahlungsraten erfolgen müssen. Man spricht also von “tilgen”, wenn eine Rate zum Begleichen einer Geldschuld zurückgezahlt wird. Zudem wird bei jedem Tilgungsdarlehen auch ein Zinsanteil festgelegt, der als Leihgebühr für das ausgeliehene Kapital fungiert. Die jeweilige Tilgungsrate wird an die finanziellen Verhältnisse des Darlehensnehmers angepasst. Das Darlehen gilt als “getilgt”, wenn der geliehene Schuldbetrag samt angerechneter Zinsen vollständig zurückgezahlt ist. Herzlichen Glückwunsch, jetzt sind Sie schuldenfrei!
Lassen Sie sich vorab ausführlich beraten, um für Sie potentiell nachteilige Kreditkonditionen zu vermeiden!
Lese-Tipp:
Hier finden Sie mehr Informationen zum Thema Darlehensvertrag.
1.2 Wie unterscheiden sich die Tilgungsformen?
Jeder Vertrag wird ganz individuell an den Kreditnehmer angepasst. Die Laufzeit, der Sollzins, die Zinsbindungsfrist, der Tilgungsbetrag und die Sicherheiten werden ganz auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt. Hier haben wir für Sie die bekanntesten Tilgungsformen kurz zusammengefasst. Diese lassen sich grundsätzlich in Tilgungen mit regelmäßigen und unregelmäßigen Rückzahlungsfristen aufteilen.
Bei den regelmäßigen Tilgungsformen werden sowohl eine feste Tilgungshöhe als auch eine feste Tilgungsfrist vorausgesetzt. Beide Werte liegen einem vorher festgelegten Tilgungsplan zugrunde. Es bestehen folgende Arten der Tilgung:
Das Annuitätendarlehen mit regelmäßigen und jährlich gleich bleibenden zu tilgenden Jahresraten. Die monatliche Rückzahlleistung bleibt über die Laufzeit gleich. Es erhöhen sich lediglich die anfänglichen Tilgungsanteile mit dem kontinuierlichen Abnehmen der Zinslast.
Der Ratenkredit mit stetig gleichbleibenden Tilgungsraten, wobei sich lediglich der Zinsaufwand verringert und damit auch die Jahreszahlung (Annuität) je nach Tilgungshöhe sinkt.
Der Endfällige Kredit, bei dem eine bestimmte Laufzeit zugrunde gelegt wird. Der Kreditnehmer zahlt hier die Gesamtschuld an einem bestimmten Fälligkeitstag an den Kreditgeber (Gläubiger) zurück. Diese Form der Darlehenstilgung kennen Sie vom Umgang mit Ihrer Kreditkarte.
Bei den unregelmäßigen Tilgungsformen kann die Geldschuld im Gegensatz zu den planmäßigen Tilgungsarten jederzeit auch vorläufig getilgt werden, ohne dabei feste Vorgaben in Form von Rückzahlungsterminen des Kapitalgebers beachten zu müssen. Im Gegensatz zu den regelmäßigen Tilgungsarten liegt bei folgenden Kreditarten kein Tilgungsplan zugrunde:
Beim Kontokorrentkredit und Dispositionskredit kann der Schuldbetrag jederzeit ganz oder teilweise zurückgezahlt (getilgt) werden. Dabei muss keine Rücksprache mit dem Kapitalgeber stattfinden. Die übrige Restschuld bleibt bis zur Fälligkeit des Kredits bestehen.
2. Was ist der Tilgungssatz?
Der Tilgungssatz ist der prozentuale Anteil des gesamten Darlehens, den Sie während eines Jahres zurückzahlen müssen, also die jährliche Tilgungssumme. Gemeinsam mit dem Zinsanteil ergibt der Tilgungssatz auch die monatliche Gesamtrate, die an den Gläubiger zurückgezahlt wird. In der Regel beträgt dieser Prozentsatz 1 bis 2 Prozent.
Höhere Tilgungsbeträge tragen natürlich auch schneller zur Tilgung der Gesamtschuld bei. Niedrige Tilgungsraten führen dazu, dass die Rückzahlung der Restschuld länger dauert und damit der zu leistende Zinsanteil für das gesamte Tilgungsdarlehen größer ausfällt. Darüber hinaus haben auch die festgelegten Bauzinsen sowie auch die jeweils vereinbarte Zinsbindungsfrist einen Einfluss auf die Höhe der über die Laufzeit zu tilgenden Monatsbeiträge.
3. Was ist die Tilgungsrate?
Sie tilgen ihr Darlehen entweder in festen oder variablen Raten. Dies ist davon abhängig, für welche Finanzierungsform Sie sich anfangs entschieden haben. Im Fall einer festen Tilgungsrate ist die monatliche Rückzahlungssumme festgelegt und man spricht von einem Annuitätendarlehen. Die feste Rückzahlungssumme setzt sich sowohl aus dem Tilgungssatz als auch dem jeweiligen Zinsanteil zusammen. Die Zinsen werden aus der bestehenden Restschuld berechnet. Anfangs ist der Zinsanteil noch sehr hoch, mit zunehmenden Rückzahlungsperioden aber sinkt er, da die Darlehenssumme insgesamt kleiner wird. Hieraus ergibt sich auch ein steigender Tilgungssatz als Differenz zwischen der festen monatlichen Rückzahlungssumme und dem sinkenden Zinsanteil. Das Annuitätendarlehen hat für Sie den Vorteil, dass Sie mit einer monatlich gleichbleibenden Belastung gut planen können. Zudem fällt die effektive Zinsbelastung für Sie günstiger aus, als wenn Sie die Restschuld in immer gleichbleibenden Tilgungsraten zurückzahlen würden.
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4. Woraus setzt sich die Tilgung zusammen?
Die Summe, die Sie monatlich zurückzahlen, setzt sich aus der Tilgungsrate sowie den Zinsen zusammen, welche vom Kreditgeber erhoben werden. Mit zunehmenden Rückzahlungen sinkt auch die Darlehenssumme, weshalb der anfangs höhere Zinsanteil der monatlichen Raten sinkt und der eigentliche Rückzahlungsanteil (die Tilgungsrate) steigt. Die monatliche Rückzahlungsrate ist für Sie als Kunde oder Kundin maßgeblich, denn sie legt einerseits Ihr zur Verfügung stehendes monatliches Budget fest und bestimmt andererseits die Gesamtdauer der Rückzahlung. Hiervon hängt schließlich der von Ihnen zu zahlende Zinsanteil ab.
Lese-Tipp:
Hier bekommen Sie mehr Informationen zum Thema Baudarlehen und den beliebtesten Finanzierungsarten.
5. Wie verhält sich der Zinsanteil beim Tilgungsdarlehen?
Je nach Zinsangebot ihres Kreditgebers fällt die Tilgungsrate Ihrer monatlichen Rückzahlung größer oder kleiner aus. Fällt der Zinssatz für Ihr Tilgungsdarlehen geringer aus, hat dies den Vorteil, dass Sie einerseits schneller mit der Schuldenbegleichung vorankommen und zudem auch noch weniger Zinsen an Ihren Darlehensgeber bezahlen müssen. Die Zinsen werden hier immer für das gesamte Jahr berechnet. Das heißt: Je kürzer die Laufzeit in Rückzahlungsjahren, desto geringer fallen auch der Zinsanteil und damit die Zinskosten insgesamt aus. Somit wirkt sich ein anfänglich hoher Tilgungsanteil positiv auf die Gesamtkosten des Tilgungsdarlehens und die Dauer des Rückzahlungszeitraumes aus.
6. Wie funktionieren Zins und Tilgung an einem Beispiel?
Die Berechnung des Tilgungs- und Zinsanteils lässt sich am besten an einem Beispiel veranschaulichen.
Stellen Sie sich vor, Sie wollen Ihre Traumimmobilie finanzieren. Dafür brauchen Sie eine Kreditunterstützung Ihrer Hausbank von 100.000 Euro zu einem jährlichen Zinssatz von 3,0 Prozent. Zudem vereinbaren Sie mit Ihrem Darlehensgeber einen Tilgungssatz von 1,5 Prozent, der sich an Ihrem monatlichen Rückzahlungsbudget orientiert und von Ihnen selbst festgelegt wurde. Der anfängliche Tilgungsanteil errechnet sich aus dem Tilgungssatz von 1,5 Prozent der Darlehenssumme und dient als Grundlage für die später folgenden Tilgungsbeträge.
>> 100.000 € / 100% * 1,5% = 1.500 € (Tilgungsanteil Jahr 1)
Weiter geht es mit dem Zinsanteil, welcher mit 3,0 % angegeben ist und sich aus der jährlich übrigen Darlehenssumme berechnen lässt. Im ersten Jahr handelt es sich also um 3 % von 100.000 Euro.
>> 100.000 € / 100% * 3% = 3.000 € (Zinsanteil Jahr 1)
Im ersten Jahr müssen Sie also eine Gesamtsumme von 4.500 Euro tilgen, welche für den Rest des Rückzahlungszeitraums gleich bleibt und einer monatlichen Tilgungsrate von 375 Euro entspricht.
>> 4.500 € / 12 Monate = 375 € (monatlich gleichbleibende Tilgungsrate)
Damit verbleibt für das zweite Jahr der Rückzahlung eine Restschuld von 98.500 Euro.
>> 100.000 € - 1.500 € = 98.500 €
Der Zinsanteil wird im zweiten Jahr somit auch aus dem übrigen Restdarlehen bzw. der Restschuld berechnet und beträgt lediglich nur noch 2.955 Euro.
>> 98.500€ / 100% * 3% = 2.955 € (Zinsanteil Jahr 2)
Da sowohl die jährliche, als auch die monatliche Tilgungsrate über die Dauer der Darlehensvergabe gleich bleibt, ändert sich der Tilgungsanteil im zweiten Jahr von anfänglich 1.500 auf 1.545 Euro.
>> 4.500 € - 2.955 € = 1.545 € (Tilgungsanteil Jahr 2)
Nutzen Sie für das Berechnen einer optimalen Tilgungsrate einen Tilgungsrechner. Dieser steht Ihnen im Internet kostenfrei zur Verfügung. Dabei sollte sowohl die monatliche Tilgungsrate als auch die gesamte Kreditlaufzeit an Ihre persönlichen Ansprüche und finanzielle Belastbarkeit angepasst sein.
7. Welche Einflussfaktoren gilt es bei einer Tilgung zu beachten?
Um zu vermeiden, bei der Tilgung Ihres Kredits in Zahlungsschwierigkeiten zu kommen, sollten Sie sich als Darlehensnehmer vorab über folgende Punkte Gedanken machen:
Haben Sie eine sichere Anstellung und damit ein festes Einkommen?
Bleibt Ihnen trotz Tilgungsrate noch genügend Geld zum Leben und für andere fixe Kosten wie Miete oder Versicherungen übrig?
Wie hoch soll Ihre monatliche Tilgungsrate ausfallen?
Wie lange kalkulieren Sie die Rückzahlungsdauer für den Kredit und zu welchen Konditionen wird Ihnen das Darlehen von der Bank angeboten?
Zu welchem Termin soll Ihre Tilgungsrate monatlich abgebucht werden, damit Ihr Konto für die Abbuchung gedeckt ist?
8. Fazit
Tilgungen kommen bei allen Arten von Geldforderungen vor, insbesondere bei Krediten, Darlehen oder Anleihen. Während sie beim Gläubiger für eine Erhöhung der Liquidität sorgen, führen sie beim Schuldner zu einer Liquiditätsbelastung. Deshalb ist es erforderlich, die Höhe der Tilgung an der künftigen Einnahmeentwicklung des Schuldners zu orientieren und durch entsprechende Tilgungsvereinbarungen im Kreditvertrag abzusichern. Geringe Tilgungen bewirken eine höhere Zinslast und eine längere Kreditlaufzeit. Überhöhte Tilgungsvereinbarungen können wegen der Liquiditätsbelastung das Kreditrisiko des Schuldners erhöhen und insbesondere bei rückläufigen Einkünften (etwa durch Arbeitslosigkeit) zur Schuldenfalle werden.
Im Unterschied zu den Ratenkrediten bleibt der monatliche Ratenbetrag bei der Annuitätentilgung gleich. Er steht in einem Verhältnis zur Tilgungsrate, welche sich aus Tilgungs- und Zinsanteil zusammensetzt. Wenn der Tilgungsanteil steigt, fällt auch die Zinslast. Ausschlaggebend für den individuell passenden Tilgungssatz sind einerseits der Kreditzeitraum und damit die Laufzeit, in der das Darlehen abbezahlt werden soll, sowie andererseits die monatliche finanzielle Belastbarkeit des Darlehensnehmers.
Tipp:
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