Zuzug: Aktuelle Trends und Chancen für Immobilienverkäufer
Letztes Update: 08.08.2023
Deutsche Gemeinden verzeichnen jährlich Millionen von Zuzügen. Viele Menschen verlassen dabei ihr gewohntes Umfeld, um in einer neuen Region Fuß zu fassen. Welche Aspekte der Begriff Zuzug umfasst, welche Trends es derzeit in Deutschland in der Binnenwanderung gibt und wie sich die Zuwanderung auf den Immobilienmarkt auswirkt, erfahren Sie in diesem Lexikonbeitrag.
Zuzug kurz erklärt
Allgemein werden unter Zuzug oder Zuwanderung räumliche Bevölkerungsbewegungen verstanden. Diese können innerhalb eines Landes stattfinden und werden dann auch als Binnenwanderung bezeichnet. Verlassen Menschen ihren Wohnort, um in einem anderen Land zu leben, fällt dies unter den Begriff der Außenwanderung.
Binnenwanderung
Alle Wohnsitzwechsel, die sich über eine Gemeindegrenze innerhalb Deutschlands vollziehen, zählen zu den Binnenwanderungen. Die Motive für den Zuzug in eine neue Stadt oder Gemeinde sind vielfältig. Neben persönlichen Gründen, wie zum Beispiel eine Partnerschaft oder die Familiengründung, schaffen vor allem regionale Arbeits- und Wohnungsmärkte einen Anreiz zum Wechsel des Wohnsitzes. Auch Standortfaktoren wie Universitäten und andere Bildungseinrichtungen, Freizeitangebote sowie eine gute Verkehrsanbindung erhöhen die Attraktivität eines Wohnortes.
Außenwanderung
Die internationale Migration von und nach Deutschland umfasst die Außenwanderung. Sie beinhaltet die Zu- und Fortzüge über die Landesgrenze hinweg. Der Zuzug aus dem Ausland kann dem Ziel folgen, Chancen auf Bildung und Arbeit zu erhöhen und die persönliche Lebenssituation zu verbessern. Internationale Migration kann aber auch Folge der Androhung oder Ausübung von Gewalt und Krieg sein.
Zuzug: Was ist zu beachten?
In Artikel 11 des Grundgesetzes ist die Freizügigkeit für alle deutschen Staatsangehörigen verankert. Das bedeutet, dass sie sich innerhalb des Bundesgebietes frei bewegen, ihren Wohnsitz nach Belieben wählen und sich dort niederlassen können, wo sie möchten. Dieser Grundsatz gilt auch für Unionsbürger aus anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) sowie deren Familienangehörige. EU-Bürger haben ähnliche Rechte in Bezug auf die Freizügigkeit innerhalb der EU und können sich frei in Deutschland niederlassen und dort arbeiten. Der Zuzug in eine Gemeinde innerhalb der Bundesrepublik ist somit in der Regel problemlos möglich.
In einem engeren Sinn wird der Begriff Zuzug manchmal als Einzug in einen bestehenden Haushalt verstanden. Dabei kann sich die mietrechtliche Fragestellung ergeben, ob der Vermieter eine Mieterhöhung bei Zuzug einer weiteren Person veranschlagen darf. In der Regel gibt es keinen Anspruch auf eine Erhöhung der im Mietvertrag festgelegten Nettokaltmiete, wenn beispielsweise ein Partner einzieht. Die Betriebskostenvorauszahlung darf hingegen höher veranschlagt werden, weil ein entsprechend höherer Verbrauch zu erwarten ist.
Zuzug: Trends in Deutschland
Laut Angaben des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) ziehen in Deutschland jedes Jahr etwa 3,5 bis 4 Millionen Menschen um. Laut einer Analyse des BiB ist die Zahl der Zuzüge in die Großstädte in den vergangenen Jahren gesunken. Das Umland, kleinere Städte und ländliche Regionen gewinnen gleichzeitig an Beliebtheit und ziehen immer mehr Zuzügler aus den Großstädten an. Im Jahr 2021 haben die deutschen Großstädte den bisher stärksten Bevölkerungsverlust seit fast 30 Jahren erlitten. Dieser anhaltende und verstärkte Trend zur Suburbanisierung in Deutschland, der laut dem Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung schon seit 2017 besteht, wird durch die Ergebnisse des BiB bestätigt. Das Berlin-Institut und die Wüstenrot Stiftung untersuchen das Wanderungsgeschehen in Deutschland seit 2008 und kommen zu dem Ergebnis, dass zwei Drittel der Landgemeinden einen merklichen Zuzug verzeichnen konnten. Warum es so viele Menschen aufs Land zieht, ist nicht zuletzt auf die erheblich gestiegenen Immobilienpreise in vielen deutschen Städten zurückzuführen. Auf dem Land gibt es hingegen mehr bezahlbaren Wohnraum. Darüber hinaus sehnen sich viele Menschen nach dem Zugang zur Natur, mehr Wohnfläche und einem eigenen Garten.
Bessere Chancen für Immobilienverkauf durch Zuzug
Die Immobilienpreise für Häuser, Wohnungen und Grundstücke in Deutschland haben sich in den letzten Jahren stark erhöht. Laut Angaben des Statistischen Bundesamts sind die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie für Eigentumswohnungen in Deutschland zwischen 2010 und 2021 um etwa 84 Prozent angestiegen. Einer der Hauptgründe für eine solche Preisentwicklung ist die hohe Nachfrage nach Immobilien bei einem gleichzeitig geringen Angebot. Wer in eine Region mit großem Zuzug ziehen möchte, kann vor Herausforderungen bei der Wohnungssuche stehen. Hier kann ein ortskundiger Makler helfen.
Für Immobilienverkäufer erweist sich eine solche Marktsituation hingegen als sehr günstig. Eine hohe Nachfrage, niedrige Zinsen und die positive Preisentwicklung stellen eine gute Ausgangslage für einen Verkauf dar. Auch wenn Sie darüber nachdenken, Ihre Immobilie zu verkaufen, kann Sie ein Immobilienmakler bei der professionellen Einschätzung unter Berücksichtigung der aktuellen Marktsituation sehr gut unterstützen.
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